About Berufsbildung und Qualifikationen über Grenzen hinweg

Die Berufsbildung, die traditionell in einem nationalen Kontext stattfindet, wird zunehmend den europäischen und weltweiten Anforderungen angepasst. Die Entwicklung und Umsetzung von Qualifikationsrahmen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene hat Vorrang und führt zu einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Ländern und Regionen. Qualifikationsnachweise können auch von internationalen Gremien und Organisationen verliehen werden, wodurch die Internationalisierung der Technologien und der Arbeitsmärkte zum Ausdruck kommt. Das Cedefop und die Europäische Stiftung für Berufsbildung (European Training Foundation; ETF) arbeiten mit der UNESCO und dem UNESCO-Institut für Lebenslanges Lernen (UIL) zusammen, um die weltweiten Entwicklungen der nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) und der regulierten Qualifikationsrahmen (RQR) zu überwachen.

Das Cedefop unterstützt die Entwicklung und Umsetzung von EU-Instrumenten und -Grundsätzen für die Transparenz und Anerkennung von Qualifikationen, die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den nationalen Berufsbildungssystemen und die Mobilität von Lernenden und Bewerbern bereits seit den anfänglichen Entwicklungsphasen. Es fördert insbesondere die Umsetzung des Europäischen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen sowie die Entwicklungen im Bereich der Validierung nichtformalen und informellen Lernens. Sie unterstützt auch die Arbeit zur Qualitätssicherung in der Berufsbildung im Einklang mit dem Europäischen Bezugsrahmen für die Qualitätssicherung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung (EQAVET) und der Empfehlung des Rates zur Berufsbildung. Ausgehend von den Herausforderungen, die sich bei der Umsetzung des europäischen Leistungspunktesystems für die Berufsbildung (European Credit System for Vocational Education and Training; ECVET) ergeben haben, misst das Cedefop der Arbeit zur Förderung der Übertragung von Lerninhalten über institutionelle, sektorale und nationale Grenzen hinweg besondere Bedeutung bei. Die EU-Instrumente und -Grundsätze sollen den Menschen helfen, in jedem Alter in der allgemeinen und beruflichen Bildung voranzukommen, sich beruflich zu verändern oder ins Ausland zu gehen, um dort zu arbeiten oder sich weiterzubilden. Die Stärkung der diesbezüglichen Synergien und der Kohärenz hat für das Cedefop hohe Priorität. Dies geschieht dadurch, dass auf nationaler und europäischer Ebene die Anwendung des Grundsatzes der Lernergebnisse, der die meisten Instrumente miteinander verbindet, gefördert wird.

Das Cedefop trägt zur Entwicklung der ESCO-Terminologie (einem mehrsprachigen Klassifikationssystem für Fähigkeiten, Kompetenzen, Qualifikationen und Berufe) bei, die dazu beitragen kann, den Arbeitsmarkt besser mit der allgemeinen und beruflichen Bildung zu verknüpfen. Das Zentrum verfolgt auch die Entwicklungen im Zusammenhang mit der neuen Europass-Plattform, auf der Informationen über Fähigkeiten, Qualifikationen, Lern- und Arbeitsmöglichkeiten zusammengeführt werden und mit der das Ziel verfolgt wird, den Einzelnen bei der Verwaltung und Planung seiner Lernerfahrung und seiner Karriere in ganz Europa zu unterstützen. In diesem Rahmen unterstützt das Cedefop die Arbeit der Europäischen Kommission an der Europäischen Kompetenzagenda 2020.