Ungleichgewicht zwischen den Kompetenzen und Qualifikationen der Arbeitskräfte (Angebot) und den Kompetenz- bzw. Qualifikationserfordernissen des Arbeitsmarkts (Nachfrage).
Anmerkung
- Kompetenzungleichgewichte können verschiedene Formen annehmen:
- Mangel an qualifizierten Arbeitskräften: die Nachfrage nach bestimmten Kompetenzen am Arbeitsmarkt übersteigt das Angebot an Arbeitskräften, die diese haben;
- Kompetenzüberschuss: das Angebot an Arbeitskräften mit bestimmten Kompetenzen übersteigt die Nachfrage nach diesen am Arbeitsmarkt;
- Kompetenzlücke: die Art oder das Niveau der Kompetenzen der Arbeitskräfte entspricht nicht der Nachfrage am Arbeitsmarkt;
- Kompetenzalterung / Obsoleszenz von Kompetenzen: die Kompetenzen der Arbeitskräfte sind veraltet und reichen zur angemessenen Deckung von Arbeitsaufgaben nicht mehr aus bzw. werden nicht mehr benötigt;
- unzureichende Kompetenz: Arbeitnehmer verfügen über mehr Kompetenzen als erforderlich, um ihre Arbeit angemessen auszuführen;
- überwertige Beschäftigung: Arbeitnehmer verfügen über weniger Kompetenzen als erforderlich, um ihre Arbeit angemessen auszuführen;
- horizontales Ungleichgewicht (inadäquate Qualifikation): Stellenprofil und Ausbildung eines Arbeitnehmers passen nicht zusammen;
- vertikales Ungleichgewicht (Überkompetenz/Unterkompetenz): Ein Arbeitnehmer verfügt über eine höhere/geringere Kompetenz als seine Stelle erfordert;
- Kompetenzungleichgewichte lassen sich auf verschiedenen Ebenen analysieren: Individuum, Unternehmen, Region, Sektor, Land.
Quelle
Cedefop; IAO, 2017.